- Rotse
- Rotse,Barotse, Volksgruppe der Bantu am oberen Sambesi in Westsambia. Die rd. 0,5 Mio. Rotse betreiben intensive Agrarwirtschaft in der periodisch (Dezember bis April) überschwemmten Flussniederung (bis 40 km breit) des Sambesi und auf den anschließenden Hochufern, auf die sie sich während der Überschwemmungszeit zurückziehen; Anbau von Mais, Hirse, Kartoffeln, Bataten, Gemüse; Rinderhaltung, daneben Fischerei und Jagd.Die Rotse schufen im späten 17. Jahrhundert ein Königreich, das weit über die Volksgruppe hinausreichte. 1840 wurde es durch die Kololo (Makololo), eine Gruppe von Kriegern aus verschiedenen Völkern der Südbantu (v. a. Sotho), unterworfen. Die unter den maßgebenden Luyana (später Lozi) zusammengeschlossenen Stämme nahmen die Sprache der fremden Herrscher an, die sich als Lozisprache zu einer Hauptsprache Sambias entwickelte. Nach dem siegreichen Aufstand (1864) setzte sich 1878 Lewanika (✝ 1916) als König (Litunga) durch. Er straffte die Verwaltung, stützte sich bei Expansionskriegen nach Westen und Norden seit 1890 auf britische Missionare und Händler und stellte 1900 Barotseland unter direktes Protektorat der britischen Krone. 1924 wurde Barotseland Teil von Nord-Rhodesien.
Universal-Lexikon. 2012.